Dienst für Kinderonkologie und -hämatologie am Krankenhaus Bozen

Der Dienst für Kinderonkologie und -hämatologie besteht seit 1998 und hat seinen Sitz an der Pädiatrie des Krankenhauses Bozen. Der Dienst arbeitet eng mit den verschiedenen Universitätskliniken Italiens und dem Ausland zusammen. Jedes Problem, das während der Krankheit Ihres Kindes auftritt, wird mit dem Team der zuständigen Universitätsklinik besprochen und diskutiert.

Der Dienst besteht aus dem Day Hospital, zwei Isolierzimmern und der Schule. Das Team besteht aus 4 Ärzten, 4 Krankenpflegern, 3 Psychologen. Auch das Lehrpersonal der Pädiatrie arbeitet eng mit dem onkologischen Dienst zusammen.

Das Team

Day Hospital des Dienstes für Kinderonkologie und -hämatologie

Der Großteil der Behandlung findet im Day Hospital statt:

Das Kind kommt zu einem mit den Krankenpflegerinnen vereinbarten Zeitpunkt ins Day Hospital (üblicherweise zwischen 8.00 und 10.30 Uhr), es werden die geplanten Blutabnahmen, eine eventuelle Medikation und ärztliche Visiten durchgeführt. Anhand der Laborergebnisse entscheidet der Arzt über den weiteren Verlauf der Behandlung. Das Kind darf, abgesehen von besonderen Fällen, im Laufe des Vormittages oder Nachmittages wieder nach Hause. Während seines Aufenthaltes im Day Hospital erhält das Kind ein Frühstück und eventuell auch ein Mittagessen. Im Day Hospital werden im Besonderen Chemotherapien, Knochenmarkentnahmen und Lumbalpunktionen unter Sedierung, Transfusionen, intravenöse Verabreichung von Medikamenten durchgeführt. Geplant werden auch Bildgebungen wie etwa Magnetresonanz (mit oder ohne Sedierung), Sonografie, Szintigrafie, fachärztliche Beratungen. Bei Patienten, die zur Kontrolle kommen oder bei Patienten, die nicht chemotherapiert werden, wird versucht, die Diagnose und Beratung an einem einzigen Tag durchzuführen.

Es ist sehr wichtig, dass Personen mit auch banalen Infektionen das Day Hospital nicht betreten. In Absprache mit dem Arzt und den Krankenpflegerinnen können die Kontrollen in bestimmten Fällen (bei zeitlichen Problemen durch Schule, Arbeit oder bei organisatorischen Problemen) auch am Nachmittag durchgeführt werden.

Stationäre Aufnahme

Bei Chemotherapien, die im Day Hospital nicht durchgeführt werden können oder aber bei Infektionen oder besonderen Problemen erfolgt eine stationäre Aufnahme im Isolationszimmer, das mit einem eigenen Bad ausgestattet ist.

Die Schule

Schule im Krankenhaus bedeutet Normalität

Zwei Lehrkräfte leisten Dienst im onko-hämatologischen Day Hospital der Pädiatrie und bieten täglich einen funktionalen und strukturierten Unterricht an. Die Lehrtätigkeit erfolgt vormittags von 9.00 bis 13.00 Uhr in einem Klassenraum angrenzend an das Day Hospital. Dieser ist mit einer Bibliothek, einem Computer, einem Drucker und einer interaktiven multimedialen Tafel ausgestattet.

DIE SCHULE IM KRANKENHAUS GEWÄHRLEISTET NICHT NUR DAS RECHT AUF WISSENSANEIGNUNG, DAS IN UNSERER VERFASSUNG VERANKERT IST, sondern ist auch eine „nicht medizinische Oase“, der die Aufgabe zukommt, die gesunde Seite des Kindes zu fördern, Interessen und Ressourcen zu wecken, damit das Kind ein positives Selbstbild bewahren kann und ihm in seiner Identität als Schüler eine gewisse Normalität vermittelt wird.

Der Unterricht

Die Lehrkräfte bieten fächerbezogene Übungen oder an die Schulerfahrung der Kinder und Jugendlichen der Grund-, Mittel- und Oberschulen anknüpfende Tätigkeiten an.

Den kranken Schülern werden im Besonderen folgende Möglichkeit geboten:

  • die in ihrer Schule durchgeführte Unterrichtstätigkeit mitzuverfolgen, auch über eine telematische Verbindung (wenn die Schule eine solche Vorrichtung besitzt)
  • Vertiefung/Wiederholung von Unterrichtsthemen
  • Vorbereitung auf Schularbeiten/Prüfungen
  • Teilnahme an didaktischen Werkstätten und Projekten
  • Lernen durch Spielen

Aufgabenbereich der Lehrkräfte:

  • Koordinierung und Zusammenarbeit mit der Herkunftsschule der Kinder
  • Regelmäßige Treffen mit dem Krankenhauspersonal der Abteilung für einen Informationsaustausch
  • Unterstützung der Herkunftsschulen der Kinder hinsichtlich Organisation und Aktivierung des Unterrichtes zu Hause
  • Förderung der Wiedereingliederung der Schüler in ihre Schulklassen nach deren Entlassung aus dem Krankenhaus
  • Zusammenarbeit mit den Schulen in Krankenhäusern in anderen Städten, in denen das Kind regelmäßig stationär aufgenommen wird.

Weiter zur nächsten Seite →